Hoffenheimer Fußballmodell vom Reißbrett
von Oliver Fritsch„Schade, dass so eine Mannschaft einen der 36 Plätze im Profifußball wegnimmt.“ Dieser abschätzige Satz des Mainzer Managers Christian Heidel über die TSG Hoffenheim, den Klub des SAP-Milliardärs Joachim Hopp, und die guten Aufstiegschancen des aktuellen Zweitligazweiten veranlassen die Presse, die Diskussion über Hoffenheim neu zu beleben.
Ulrich Fuchs entzieht in der taz vom letzten Samstag allen Contra-Argumenten deutlich, wenn auch in diplomatischem Ton, den Boden: „Hoffenheim tut nichts, was nicht erlaubt ist. Und auch Heidel würde – da darf man sich sicher sein – nicht die Tore verriegeln lassen, hätte ein Milliardär seinen Besuch angekündigt, um anzufragen, wie er dem Club behilflich sein kann. Trotzdem ist die Frage erlaubt, die als eigentlicher Vorwurf hinter der Antipathie gegen die TSG und ihren Macher steckt: Ist das Hoffenheimer Modell moralisch verwerflich? Heidel hat als Vertreter einer augenscheinlich relevanten Gruppe von Klägern gesprochen, als er mit Ja argumentierte und zur Begründung einen Verstoß gegen die Chancengleichheit und damit eine Art von Wettbewerbsverzerrung angeführt hat. Das zentrale Argument der Beweisführung: Die anderen hätten sich ihr Geld selbst erwirtschaftet, Hoffenheim nicht. Das klingt auch nach dem Verrat an redlicher Arbeit durch einen an neuen, dubiosen Märkten erworbenen schnellen Reichtum, und es bedient damit Projektionen, die angesichts der sozialen Verwerfungen im Zuge der fortschreitenden Globalisierung prima funktionieren. Faktisch betrachtet, ist es zumindest heikel. Auch der Profifußball ist kapitalistisch organisiert, und der Job seiner Betreiber ist es, sich möglichst viele möglichst lukrative Geldquellen zu erschließen. Ungerechtigkeiten sind dieser Systematik immanent.“
Nebenbei, der Markt verursacht Ungerechtigkeit, das muss man in der taz wohl so schreiben. Es hätte auch genügt, zu schreiben: Ungleichheiten sind dieser Systematik immanent. Aber für manche sind Ungleichheit und Ungerechtigkeit Synonyme. Doch lassen wir das, zurück zur Sache: Fuchs weist Heidel in die Schranken, indem er auf die öffentlichen, also nicht-privaten, Gelder, auf die Mainz zurückgreifen kann, aufmerksam macht: „Am geplanten Stadionneubau beteiligt sich das Land Rheinland-Pfalz mit 12,5 Millionen Euro, die Stadt Mainz nimmt einen zinsgünstigen Kommunalkredit von 40 Millionen Euro auf, der FSV selber steuert 7,5 Millionen Euro bei und wird später als Erstligist 3,3 Millionen Euro Pacht bezahlen, als Zweitligist 2,3 Millionen. Ein Verstoß gegen die Chancengleichheit? Eine Ungerechtigkeit gegenüber denen, die solche Unterstützungen nicht oder in wesentlich geringerem Umfang erhalten? Sind die Fernsehgelder im deutschen Fußball gerecht verteilt, auch wenn sie die Absteiger aus der Bundesliga wie den FSV Mainz 05 gegenüber seinen Zweitligakonkurrenten deutlich bevorteilen? Und was bedeutet es für den Wettbewerb, dass Vereine wie der VfB Stuttgart und Bayern München in prosperierenden Wirtschaftsregionen angesiedelt sind, während Hansa Rostock und Energie Cottbus objektiv wesentlich weniger Möglichkeiten haben, Einnahmen aus dem regionalen Sponsoring zu generieren?“
Fuchs’ Fazit: „Wer im bezahlten Fußball mit dem Prinzip der Chancengleichheit argumentiert, lügt sich in die Tasche – oder er bedient Populismen.“
Zudem erkennt er in der „inhaltlichen“ Arbeit in Hoffenheim Vorbildhaftes: „Auch rein sportlich gesehen ist das Modell Hoffenheim zumindest spannend. Sein Leiter Ralf Rangnick ist einer der Protagonisten eines zeitgemäßen Konzeptfußballs in Deutschland. In Hoffenheim will er mit innovativen Ansätzen und dem Schwerpunkt Ausbildungsarbeit neue Maßstäbe setzen. Auch wenn die Konkurrenz verbittert reagierte – selbst die 20-Millionen-Euro- Zukäufe zu Saisonbeginn vertritt man mit nachvollziehbaren Argumenten als konzepttreue Maßnahme: Keiner der jungen Männer ist älter als 22, alle haben damit noch den Status von Talenten und sollen bei späteren Wechseln mehr einspielen, als sie gekostet haben.“
Michael Horeni ergänzt in der FAZ: „Jürgen Klinsmann schätzt Hopp, und manche glauben, dass er bei der Aufbauarbeit im Hintergrund mit die Weichen stellte. In Hoffenheim entsteht derzeit ein Fußballmodell wie vom sportwissenschaftlichen Reißbrett. Unter Voraussetzungen, die es sonst im deutschen Profifußball so nicht gibt.“
Tradition behindert Innovation und Flexibilität
Ich verstehe den ganzen argumentativen Aufwand nicht. 1. Was soll an Hopps Vorgehen verwerflich sein? Er handelt kontinuierlich (oder um es mit einem Modewort zu sagen: nachhaltig), denn er investiert seit fast zwanzig Jahren in diesen Verein – einen Dorfverein aus seiner Heimat, wohlgemerkt. 2. Er hat sein Geld, so weit wir wissen, legal verdient. Von Abramowitsch beispielsweise wissen wir das nicht. 3. Es ist privates Geld – und kein staatliches oder halbstaatliches, wie bei vielen anderen Profiklubs. 4. Ob er ein Mäzen ist oder ein Investor, also ob die TSG sein Hobby ist oder eine Geldanlage – kann uns doch egal sein. Er wird sich in beiden Fällen von seinem Engagement etwas versprechen. 5. Die Trumpfkarte „Tradition“ hat als Argument nicht den Hauch von Substanz. Die Bundesliga ist doch kein Kartell (sollte zumindest keines sein). 6. Seien wir Fußballfans doch froh, dass reiche Leute in unseren Sport investieren – und dann auch noch die „richtigen“ Leute beschäftigt, die die „richtigen“ Methoden anwenden.
Ja, mir ist es auch gefühlsmäßig lieber, wenn Kaiserslautern zuerst die Klasse hält und dann wieder aufsteigt. Oder wenn Darmstadt 98 die Insolvenz noch abwenden könnte. Doch wenn beide Klubs nun mal schlecht (und teilweise der Allgemeinheit schadend) haushalten und wirtschaften, dann haben sie es nicht anders verdient, als von der Bildfläche zu verschwinden. Daher hätte Dortmund nach Niebaums Entmachtung und Enttarnung niemals die Lizenz erhalten dürfen, auch wenn die Borussia mit ihren vielen Zuschauern der Marke Bundesliga gut tut.
Man darf die TSG Hoffenheim trotzdem nicht mögen. Und Hopp sollte mit Aversionen souveräner umgehen. Seine Rechtfertigungsversuche wirken oft angestrengt; in der FAZ von heute wird er so zitiert: „Mit Tradition kann man alles blockieren. Tradition behindert Innovation und Flexibilität. Google, Microsoft, Apple und SAP würde es nie geben, wenn sie in ihrer Entstehungsgeschichte Gegenwind bekommen hätten, weil sie keine Tradition haben.“ Horeni gibt’s ihm für dieses Statement: „Da ahnt man, mit welchen Namen 1899 Hoffenheim einmal in einem Atemzug genannt werden will.“
Geiler wird’s immer auf der Südtribüne bleiben
Dem Kommentator im taz-Forum, der seinen Lieblingsverein nur leicht verschlüsselt, ist also nichts hinzuzufügen: „Seit wann muss ich denn meine Gefühle für einen Fußballclub intellektuell begründen? Ich finde die Bayern zum Kotzen, Wolfsburg genauso, und Hoffenheim bekommt einen Ehrenplatz in dieser Liste. Ob das politisch korrekt ist oder nicht, ist mir total egal. Mein Verein übrigens hat sich mit dem Börsengang zur Speerspitze der Kommerzialisierung und zum Gespött der Liga gemacht – völlig zu Recht. Aber es ist halt mein Verein. Sich Sympathie und Antipathie beim Fußball nach rationalen Kriterien auszusuchen, ist total lächerlich, das finde ich in etwa so anregend wie die ganzen linken und – aufgehorcht – politisch korrekten St. Pauli Fans. Wer also Hoffenheim-‚Fan’ ist oder irgendwann dazu wird, dem kann ich nur viel Spaß wünschen bei den Spielen gegen Barca und Real – geiler wird’s trotzdem immer auf der Südtribüne bleiben, egal ob gegen Jena oder Cottbus.“
Fußballdeutschland wird mit einem starken Hoffenheim leben müssen. Und können, zumal ich glaube, dass die Bundesliga mit weniger Vorbehalten aufwarten wird als die Zweite Liga. Hat nicht Uli Hoeneß schon seinen Segen gegeben? Doch Vorsicht, Bayern! In Hoffenheim könnte ein Konkurrenz erwachsen (was für die TSG wiederum eine Chance wäre, im Fußballland Sympathien zu gewinnen).
Noch mehr Hoffenheim und die Frage, wo es seine Heimspiele austragen wird, gibt’s in der FR von heute.
Wie sehen Sie das, liebe Leser? Wird Hoffenheim die Bundesliga bereichern (insofern sie bald aufstiegen)? Wird es gar zum Primus, zum Vorbild? Wie haben wir uns einen Hoffenheim-Fan vorzustellen?
Albert Camus schrieb am 27. März 2008:
„Wir müssen uns einen Hoffenheim-Fan als einen glücklichen Menschen vorstellen“ (frei nach „Der Mythos des Sisyphos“).
Aber im Ernst: Das Hoffenheim-Modell scheint mir nicht das schlechteste zu sein. Das Prinzip Nachhaltigkeit überwiegt das Prinzip Kaufmacht. Und der Verein könnte ja nach dem Vorbild der Werksmannschaften auch SAP Hoffenheim heißen. Ich möchte zwar kein Hoffenheim-Fan werden, ich bin auch so glücklich, aber wenn der Erfolg kommt, dann kommen auch die Fans. Und wenn die Nachhaltigkeit funktioniert, wird sich in drei bis vier Jahren keiner mehr dran stören.
machotom schrieb am 27. März 2008:
Hopp stellt nur eine zeitgemäße Version des Fortuna Kölners Jean Löring oder der Wattenscheider Steilmann-Famillie dar, warum also das Theater?.Allerdings wurde in den letzten 10 jahren der Profifußball für Fans auf so zunenehmend unerträgliche Weise kommerzialisiert daß Ventile benötigt werden um die Schmerzen beim Spagat zwischen heiler eingebildeter Vereinstradition & Legionärsrealität herauszuschreien. Hopp wird noch mehr als bisher ans Kreuz der Heuchler und doppelmoralinsauren vermeintlichen Bewahrer einer längst nicht mehr existenten autarken Vereinswelt genagelt werden. „Wir müssen uns den Hoffenheimfan als glücklichen Menschen vorstellen“So glücklich wie der Durchschnitts-Simpson der heute schon 95 % der Profiarenen versitzfleischt.
Rune schrieb am 27. März 2008:
Hopp ist ein Mäzen wie es ihn schon haufenweise gegeben hat, mit dem Unterschied, dass er, im Gegensatz zu den eitlen Gönnern früherer Zeiten, gezielt und klug investiert und damit Erfolg hat. Jeder Kicker hat doch früher davon geträumt, eines Tages viel Geld zu machen und dann seinen dahin vegetierenden Dorfklub nach ganz oben zu führen. Hopp macht das jetzt und ich wünsche ihm viel Erfolg.
Andre schrieb am 27. März 2008:
Ein netter, im besten Sinne bodenständiger Kommentar (der Boden mit den Tatsachen). Es werden immer 17 Vereine in der Bundesliga spielen, die bitte gegen meine Mannschaft verlieren sollen, demnächst heisst wohl einer davon Hoffenheim, so what?
Sehr schön fand ich die Referenz an den BVB, der noch 2002 Meister wurde mit dem Torschützenkönig Amoroso, der glaube ich mich zu erinnern 18 Mio gekostet hatte und den sich der Verein rückblickend niemals hätte leisten können. Man kann die Schändlichkeit dieser Tatsachen nicht überbetonen, wo hingegen Hoffenheim wie ausgeführt einfach viel Geld hat, weil Herr Hopp es so wollte. Kann ihm ja keiner verbieten.
Johannes Hansknecht schrieb am 27. März 2008:
Vielleicht ruft dieses „Projekt Hoffenheim“ deswegen ein so großes Abwehrverhalten hervor, weil es uns „richtigen Fans“, also denen, die mit Leib und Seele an einem Verein hängen, so drastisch deutlich macht, daß unser Herz an einem Produkt hängt – „Ex und Hopp“.
Andererseits: Werden die Anhänger des Produkts „Hoffenheim“ jemals im z.B. Berliner Exil eine Kneipe dauerhaft in Beschlag nehmen, quasi erobern, sie insbesondere bei jedem Tor ihres Teams in die Fankurve verwandeln? Sodaß die Distanz zur Spielstätte, wie groß sie auch sein mag, plötzlich verschwindet? Weil man immer wieder dieses Gefühl erlebt, Teil eines Ganzen zu sein, daß weitaus größer ist als man selbst, als die Spieler, Trainer … ?
Wahrscheinlich wird es solche Hoffenheimer Anhänger nirgends geben. Der Fußball dort, damit meine ich die Stimmung, wird anders sein. Anders.
Daran werden wir anderen uns gewöhnen, nein, wir sind es schon – an dieser Stelle „schönen“ Gruß an die „Arena-Touristen“.
Trotz aller Hopps und Abramowitschs dieser Welt wird der Fuball seine archaische und anarchische Kraft nicht verlieren. Jene beinahe magische Kraft, die stets Emotionen schafft.
Will man (wer?) verhindern, daß „Vereine wie Hoffenheim“ in der ersten Liga kicken – tja, dann muß man das System von Auf- und Abstieg abschaffen.
Doerk schrieb am 27. März 2008:
Ich finde es super, wenn ein Mäzen wie Hopp sein Geld in den Fussball steckt. Er könnte ja auch Kunst sammeln.
Tradition ist ein wesentlicher Punkt, um einen Verein als „Marke“ zu etablieren und Fanbindung zu erzeugen. Ist aber Tradition ein Wert an sich? Mich verwundert die grosse Traditionsbindung im Fussballbereich, während in vielen anderen Bereichen Traditionen (landsmannschaftliche Traditionen, traditionelles Liedgut, etc.) so verpönt sind. Und, um es mit Jürgen Klopp – in bezug auf Mainz 05 – zu sagen: Jede Tradition beginnt irgendwann.
Letztlich ist mE die fussballerische Qualität entscheidend: So hat Bayer Leverkusen die Bundesliga und den deutschen Fussball durch die dort gepflegte offensive Fussballphisophie wunderbar bereichert – Höhepunkt CL 2002. Wenn Hoffenheim dauerhaft eine ähnliche Bereicherung wird, mich würde es als Fussballfan freuen.
Felix schrieb am 27. März 2008:
Obwohl ich ihren ausgewogenen Kommentar rational nachvollziehen kann, möchte ich doch jedes Mal wenn ich Hoffenheim hören, laut Zeter und Mordio schreien.
Seit dem Auftauchen des Vereins in der 2. Liga ist er mir unsympathisch und zwar aufgrund seiner nicht vorhandenen Geschichte, die durch das Hinzufügen von „1899“ noch etwas lächerlicher wirkt. Für mich ist noch nicht mal das geld das Problem, jeder Verein würde sich freuen wenn jemand mit einem solchen Portemonaie ankommen würde. Aber warum hat sich der Herr Hopp dann nicht wenigstens einen Verein ausgesucht, der ein wenig Tradition und auch eine größeres Fanpotential hat, in Liga 2 und weiter unten gibt es eine Menge Kandidaten.
Aber wenn sie aufsteigen, dann haben wir endlich Ruhe.
Peter Mustermann schrieb am 28. März 2008:
Sehr geehrter Herr Fritsch!
Meiner Meinung nach gilt es eine Frage zu beantworten: Die Frage lautet,wieviel Geld sie von Herrn Hopp bekommen haben ,um dieses Brief zu verfassen! Es grenzt an eine bodenlose Frechheit, das Projekt HOFFENHEIM schön zu reden oder es zu verherrlichen! Man sollte sich etwas genauer mit der Materie „MÄZEN IM FUSSBALL“ beschäftigen, um solch ein Brief zu verfassen, denn was würde aus dem Fussball werden wenn jeder dahergelaufene Dorfverein ein Projekt mit dem Vorbild Hoffenheim entwickelt?! Der Fussball mit Tradition würde zugrunde gehen!
Und zum Kommentar des Sportfreundes „doerk“ möchte ich sagen, dass Herr Hopp seine Millionen doch besser in Gemälde von Picasso oder Renoir stecken sollte, als mit seinem Vermögen den Fussball zu zerstören!
Mit sportlichem Gruß, Peter!
Der Traurige schrieb am 28. März 2008:
Lieber Herr Fritsch !
Es sind doch wohl die Fans denen hier mehr Beachtung geschenkt werden muss.
Diese gehören für mich zu einem intaktem Verein dazu!
Und ich meine hiermit nicht die Anzug-VIP-Logen-Fuzzies
die während des Spiels ihre Lachshäppchen verzehren..
Sondern die Leute die für ihren Verein leben, die auch manchmal Tag für Tag ihren Arsch für ihre große Liebe& Leidenschaft aufreissen !
Oder wollen sie mit ihrem Brief hier etwa die langsame, aber stetige Zerstörung des Fussballs gutheißen ?? Und zum Fussball gehört auch nunmal eine Fankurve die mit Herzblut für ihren Verein steht und nicht nur das was auf dem Rasen am Spieltag passiert!
In England ist es ja schon leider so weit!! Hier werden die Treuesten aus dem Stadion ausgeschlossen weil sie sich nichtmal ein Tagesticket leisten können. Sie müssen schweren Herzens dem Verein den Rücken kehren..
In meinen Augen fördert „Das Projekt Hoppenheim“ diese Entwicklung zum „sterilen Fussball“ bloß weiter.
Wenn ich Dorffussballcharakter erleben will geh ich um die Ecke zum Bolzplatz, aber selbst da werden mehr Emotionen mit im Spiel sein..
Ein trauriger Leser
Beueler Arroganz schrieb am 28. März 2008:
Lieber Herr Fritsch,
einige Gedanken von mir:
1. Machen wir uns nichts vor: Wenn ein Team in den nächsten 5-10 Jahren die CL-Trophäe wieder nach Deutschland holen wird, dann wird das Hoffenheim sein.
2. Die Einwände gegen Hoffenheim entstehen deshalb, weil hier die Kommerzialisierung des Fußballs im Zeitraffer vor Augen geführt werden. Was andere Vereine in den letzten 20 Jahren schleichend durchgemacht haben, entsteht in Hoffenheim am Reißbrett. Nehmen Sie das Beispiel Mönchengladbach. Vor 20 Jahren gab es noch den Bökelberg mit seiner Heim-Gast-Anzeigetafel. Heute spielen Sie in einer „Arena“ mit Multifunktionsvideoleinwänden über die wahrscheinlich nahezu 90 Minuten (und länger) Werbung ausgestrahlt wird. Ist das die tolle Tradition?
3. Thema Geld: Wenn ich 20 Mio. investiere kann ich das Geld entweder gut anlegen (Hoffenheim) oder zum Fenster rauswerfen (Köln, in der letzten Saison, und in der Saison davor). Kann ich Hoffenheim vorwerfen, dass sie auf dem Transfermarkt gute Spieler finden? Oder wäre es sympathischer gewesen einen Altstar wie Ailton zu verpflichten? Vielleicht ja, aber es wäre auch erfolgloser gewesen.
4. Der Unterschied zwischen Hoffenheim und vergleichbaren Zweitligisten ist der, dass andere Vereine ihre Existenz aufs Spiel setzen wenn sie in einem Jahr mal 20 Mio. in den Sand setzen. Wenn das in Hoffenheim passiert, wird es lediglich als verlorenes Jahr abgehakt. Das macht Hoffenheim für viele Menschen unbeliebt. Und in diesem Punkt, aber nur in diesem, stimme ich der Kritik zu.
5. Fans: Fankurven kann man heute aus der Retorte produzieren. Das ist leider so und hat überall funktioniert, ausser vielleicht in Unterhaching, da hat man es vielleicht nur nicht probiert.
olaf schrieb am 28. März 2008:
An dem Tag, an dem der erste junge Hoffenheimer ein A-Länderspiel für Deutschland macht, werde ich ein glücklicher Mensch sein. Nicht als Hoffenheim-Fan, sondern als Fan gut ausgebildeter deutscher Spieler.
Natürlich macht es Spaß, am Millerntor ein Spiel zu erleben. Aber der Zusammenhang von Fanverhalten und Fußball wird deutlich überschätzt. Auch hier hatten Sie Recht, Herr Fritsch:
http://www.direkter-freistoss.de/2008/02/14/karneval-in-der-westkurve/
Guten Fußball schaue ich unter der Woche im Fernsehen – konzentriert. Die Bundesliga kann definitiv weitere Klubs vertragen, die sich durch nachhaltiges Wirtschaften, geeignete Rahmenbedingungen und insbesondere gute Ausbildungsarbeit im internationalen Fußball etablieren. Ob die Rahmenbedingungen Frankfurt, Hamburg oder Hopp heißen, ist mir völlig egal, wenn ich Fußball gucke.
Der deutsche Fußball wird mit Sicherheit von Hoffenheim profitieren.
Olaf
Derfnam schrieb am 28. März 2008:
Wie man einem Verein, der 1899 gegründet wurde, mal eben so die Tradition absprechen will, ist mir ein Rätsel. Ich glaub, es ist nur Neid.
Ich persönlich wünsche dem Projekt Hoffenheim den Erfolg, der dort langfristiger, als es mir grad bei einem anderen deutschen Verein einfiele, geplant wurde.
Papparazzi schrieb am 28. März 2008:
Bei meiner Abneigung gegen Hoffenheim geht es mir nicht um den sportlichen Bereich. Dort wird sicherlich einiges richtig gemacht. Auch der finanzielle Bereich ist nicht mein Problem.
Es geht mir um Fußball vor Zuschauern, um das Erlebnis „Fußball“ aus der Fanperspektive. Und genau da liegt es bei Hoffenheim im Argen. Wer mit dem größten Etat der Liga antritt ist zwangsläufig Aufstiegskandidat. Und wer als solcher in einem nur 6350 Zuschauer fassenden Stadion nicht ständig vor ausverkauftem Haus spielt, der hat weder in der ersten noch in der zweiten Liga etwas verloren. Ich bin wirklich gespannt, wie der Zuschauerzuspruch in der neuen Rhein-Neckar-Arena sein wird. Sollte sich dort nichts ändern – und warum sollte es sich ändern – sehe ich für Hoffenheim trotz der optimalen finanziellen Bedingungen keine Zukunft.
Noch eine kleine Anmerkung zu Innovation und Flexibilität. Während des Dot-Com-Hypes gab es viele Firmen, die sich eben diese Attribute auf die Fahnen schrieben. Von vielen weiß man heute nicht mal mehr die Namen…
riovermelho schrieb am 28. März 2008:
Für mich stellt sich die Frage, ob wirkliche Nachhaltigkeit in diesem Falle gegeben ist. Wenn trotz hoher Investitionen die (großen) Erfolge ausbleiben kann es passieren, daß Herr Hopp die Lust an seinem Spielzeug verliert. Die hätte selbstverständlich das Verschwinden von Hoffenheim in der Bedeutungslosigkeit zu Folge.
Und in diesem Falle kommt auch die Tradition wieder ins Spiel. Chelsea beispielsweise hätte an dem Rückzug von Vader Abraham schwer zu knacken, würde aber nicht vollends untergehen, im Gegensatz zu Retorten-Hoffenheim.
Kraelinho schrieb am 28. März 2008:
Einige Kommentare hier meinen, dass die Arbeit in Hoffenheim als Untergang des Abendlandes zu verstehen wäre.
Fussballvereine benötigen wirtschaftliche Mittel, ob nun aus einer oder mehrerer Quellen. Völlig logisch. In Hoffenheim basiert das Kapital von einem Mann, das auch zur Abhängigkeit führen kann.
Aber wie dort mit dem Geld gearbeitet wird, ist bemerkenswert.
Jugendfussballinternat, Psychologen, Wissenschaftler, etc. Es ist ja nicht so, dass hier etwas zusammengewürfelt wurde, sondern vielmehr ein gezielter Plan steht, der mittels Experten vollzogen werden soll.
In Hoffenheim wird das fortgeführt, was Klinsmann mit der Nationalmannschaft angefangen hat.
Nicht umsonst beschäftigen sie dort den ehemaligen und erolgreichen Bundeshockeytrainer, als einen Ausbilder, der „von aüßen“ kommt, um der Trainingslehre mal den Spiegel vorzuhalten und auch auswärtige Einflüsse von anderen Sportarten integrieren will.
Und an die, die an diesem Plan etwas verwerfliches sehen, sind in meinen Augen Sturköpfe, die nicht merken, dass sich die Welt dreht und sich auch mit ihr der Fussball weiter verändert und verändern wird. Stichwort: Verwissenschaftlichung
Das einzige „verwerfliche“ an diesem Projekt ist, dass Hoffenheim traditionelle Wurzeln (1899 im Wappen) vorgibt, zu haben und nicht ihre progressiven Wurzeln und ihr fortschrittliches Denken verteidigt.
Der_Rufer schrieb am 28. März 2008:
Johannes Hansknecht schrieb: „Weil man immer wieder dieses Gefühl erlebt, Teil eines Ganzen zu sein, daß weitaus größer ist als man selbst, als die Spieler, Trainer … ?“
Wieso klingen manche selbst erklärte „wahre Fans“ wenn sie über ihr Fan-Sein schreiben bloß so erschreckend faschistoid? Da läuft es mir immer kalt den Rücken herunter…
henning schrieb am 28. März 2008:
So, ich werfe jetzt nen weiteren Stein ins Wasser: Ich habe vor kurzer Zeit beschlossen Hoffenheim zu mögen. Obwohl ich aus einer ganz anderen Region komme und keinen der aktuellen Spieler wirklich sympatisch finde. Und jetzt kommt der Grund der Sympatie: Mir kommt das ganze vor wie ein Anstoss-Fußballmanager-Spielstand! Großartig! Ich hätte es auch meinem Bezirksliga-Jugendclub gegönnt, nur reicht mein Einkommen als Student zur Zeit nicht ganz aus um, sagen wir, Éver Banega zu verpflichten.
Martin schrieb am 28. März 2008:
Wünsche Herrn B. Hoffmann (HSV-Vorsitzender) und allen anderen Fußball-Marketingstrategen, die andauernd vom „Produkt Bundesliga“ schwadronieren sowie den Lachsbrötchen-Essern in den VIP-Logen folgende Zweitligaaufsteiger: Hoffenheim, Wehen, Fürth!
Kann mir gut vorstellen, daß demnächst die 50 Hoffenheim-Fans in der HSV-Arena aber so richtig Stimmung machen (frei nach Hans Meyer)- wie z. Zt. die Wolfsburger in der BL, deren Fans ja als wahre Stimmungsbomben bekannt sind.
Wofür benötigen wir eigentlich noch Gladbach, Köln oder Kaiserslautern und deren Fans?
www.direkter-freistoss.de » Blindenfußballbundesliga schrieb am 28. März 2008:
[…] Wünsche Herrn B. Hoffmann (HSV-Vorsitzender)henning: So, ich werfe jetzt nenDer_Rufer: Johannes Hansknecht schrieb: „Weil manLuca L: […]
Maple Leaf schrieb am 29. März 2008:
Niemand bezweifelt den sportlichen Wert des „Modells“ (unemotionaler und damit treffender kann man es nicht ausdrücken, danke dafür!) Hoffenheim. Aber darum geht es im Fussball ohnehin höchstens nur den Aktiven selbst. Der so genannte „echte“ Fan (in Abgrenzung zu Vertreten des Eventpublikums) im Stadion will lediglich seine Mannschaft siegen sehen, die Qualität des dabei gebotenen Fussballs ist komplett nebensächlich. Folglich läuft das Hervorheben der wertvollen sportlichen Perspektiven ins argumentative Abseits.
Auch ist es schlicht kurzsichtig, mit Verweis auf die generelle Kapitalisierung des Sports dem Projekt der Hoffenheimer irgendeine moralische Legitimation zuzuschreiben. Schließlich richtet sich ja die Kritik an der Kommerzialisierung des Sports nicht ausschließlich gegen dessen Extreme, sondern durchaus auch gegen solcherlei Auswüchse vor der eigenen Haustür. Wenn überhaupt, dann hat sich Hoffenheim als Katalysator dieser Entwicklung zusätzlich schuldig gemacht. Als Entschuldigung taugt der Verweis auf das Geld, dass den Sport regiert, jedenfalls nicht.
Das Hochhalten von Fahnen mit der Aufschrift „Tradition“ allerdings wird der Sache auch nicht gerecht. Es ist irrelevant, ob die Milliarden bei einem alteingesessenen Club mit gewachsenen Strukturen für Wettbewerbsverzerrung sorgen oder bei einem Emporkömmling. In beiden Fällen wird die harte Arbeit mindestens eines anderen Vereins auf einen Schlag wertlos, weil das „Modell“ einen von 36 Plätzen im Profifussball wegnimmt, den dieser andere Verein sich verdient hätte.
Solange sich harte Arbeit in einer höheren Ligazugehörigkeit auszahlt, kann auch der echte, fussball-romantische Fan damit leben, dass Geld in diesem Zusammenhang wie eine Vehikelwährung funktioniert. Wer härter arbeitet, hat mehr Geld, hat mehr gute Spieler, hat mehr Erfolg. Kein Problem. Jeder externe Eingriff in diese Kausalkette jedoch ist moralisch höchst verwerflich. Es ist Diebstahl an allen anderen.
Oliver Fritsch schrieb am 30. März 2008:
Hier noch ein ergänzender Hinweis aus der SZ über das Verhältnis zwischen Waldhof/Mannheim und Hopp:
http://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga/artikel/328/165855/
Axel Wagner schrieb am 31. März 2008:
Ich wünsche der Bundesliga-Atmosphäre viel Spaß, wenn der Gästeblock demnächst mit 100 Hoffenheim-Gästen „gefüllt“ ist. Schon Heimspiele gegen Wolfsburg nehmen Buli-Spiele jeden Hauch von prickelnder Stadion-Atmosphäre, Hoffenheim wird das noch verstärken. Hoffenheim, Wolfsburg, ´Leverkusen in der 1. Liga und Kaiserslautern, Köln, Gladbach, 1860 in Liga 2 oder 3: Auf Wiedersehen Stadionatmosphäre, guten Tag lebloser Kapitalfußball
pillepalle schrieb am 1. April 2008:
Vereine wie Kaiserslautern sind doch selbst daran schuld, wenn sie jetzt in Liga 2 dort unten stehen. Beim Geldverbrennen im Zusammenhang mit dem Stadionumbau anläßlich der WM 2006 war man schließlich immer vorne dabei. Und es wurden unglaubliche Landes- und Kommunalgelder in Anspruch genommen. Hoffenheim wird sich jetzt dafür bedanken, denn die „Traditionsfans“ aus Lautern werden sich sehr wahrscheinlich in Richtung Baden orientieren müssen, wenn sie in Zukunft erst- oder zumindest zweitklassigen Fußball sehen wollen.
Samme schrieb am 14. April 2008:
Ich bin entsetzt! Zunächst nur über 1899 Hoffenheim. Sehr viel mehr entsetzt mich nun die Anzahl der emotionslosen, sterilen Äußerungen pro Hoffenheim. Diese Kommentare zeigen, mehr als das „Projekt“-Hoffenheim selbst, wie weit die Entwicklung vom emotionsgeladenen Schlachtenbummler hin zum sich der Beliebigkeit verschriebenen „Event-Fan“ fortgeschritten ist. Es ist egal, wer Woche für Woche tollen Fußball organisiert; Aussagen wie diese sind es, die das Hauptproblem beim Aufstieg des Dorfklubs ausmachen: Während einige nur resignieren, scheint eine beachtliche Anzahl von Fans, nein, besser von Fußball-Interessierten, Fußball als reines Produkt zu begreifen, das zu funktionieren hat. Wie der Flachbild-Fernseher. Egal ob von Sony oder Philips.
Jeder sollte sich klar machen: Wenn die Vorgehensweise von Herrn Hopp (fußball-moralisch) legitim ist, dann gilt das auch für jeden weiteren Mäzen, der noch kommen möchte. Dann darf Michael Schumacher den FC Kerpen und die Gebrüder Albrecht (ALDI) den SV Schonnebeck (sofern es diese Vereine gibt) in Liga 1 etablieren. Unrealistisch? Wer weiß, dass die noch geltende 50 + 1 Regel der DFL gekippt werden soll, der weiß auch, dass der deutsche Fußball am Scheideweg steht. Für jeden Dorf- oder Werksclub rutscht ein weiterer Traditionsverein raus. Aber wer will auch ein Derby zwischen Schalke und Dortmund oder Gladbach und Köln sehen? Wichtiger scheint es zu sein, dass der deutsche Fußball zu ManU aufschließt, mit Hilfe von „Projekten“ wie Hoffenheim.
Und, Herr Fritsch: Es gibt durchaus Unterschiede zwischen „normalen“ Wirtschaftsunternehmen und Profi-Fußballvereinen, auch wenn beide in einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung agieren: Fußballvereine unterliegen (in Deutschland) nicht dem Ziel der Gewinnmaximierung. Ihr oberstes Ziel sind Erfolge, Titel, um diese Erfolge auf den Fan-Schal drucken zu können. Dies zeigt, dass immer noch der Fan im Mittelpunkt steht bzw. stehen sollte, nicht aber das Einzelinteresse eines gierigen Mäzens. Eine gewisse „Fußball-Moral“ für einen fairen Wettbewerb ist daher nicht nur legitim, sie ist zwingend um die Identifikation der Fans mit ihrer Liga zu bewahren.
Sportliche Grüße
Samme
Albert singt schrieb am 21. Mai 2008:
„Aber wir haben ein Konzept…“
Überraschungen gibt es immer wieder. Die Geschichte des Fußballs reicht bis ins 19. Jahrhundert. Man glaubte, fast alles zu kennen. Spielsysteme, Taktik, Trainingsmethoden, Vereinsarbeit, Finanzierungsmodelle usw.. Jetzt lässt aber ein kleines Dorf im Südwesten Deutschlands aufhorchen. Dort hat man revolutionär Neues erfunden: Das Konzept. Also, ein Verein mit Konzept, ein Konzeptverein: die TSG Hoffenheim. Wie das? Ein einst seehr erfolgreicher Rentner, ein Trainer, Typ Daniel Düsentrieb, gaanz viele kompetente Helferlein und gaanz clevere PR-Leute haben das Konzept erfunden und entwickelt. Noch nie Dagewesenes erblickt dort das Licht der Welt. Aber, was ist ein Konzept, das neue Konzept?? Die Neuauflage des Fremdwörterbuches gibt Auskunft. Dort wird zu lesen sein:
KK wie Kraichgau-Konzept: gaanz viel Geld, auch: ein Goldesel oder: DH.
Mit diesem Konzept kann man ein Stadion mitten in der Provinz aus dem Boden stampfen, gute Spieler von überall kaufen, einen Top-Trainer mit einem teuren, riesigen Trainerstab einstellen, PR-Kampagnen finanzieren, Trainingsmöglichkeiten für Profis und Jugend vom Feinsten schaffen, talentierte Jugendspieler einer ganzen Region absaugen, kurz, mindestens 80% aller Vereine in Deutschland von den finanziellen Möglichkeiten hinter sich lassen, wenn man will, alle. Ganz wichtig dabei: nie von Geld reden, sondern vom Konzept. Und siehe: es funktioniert, alle adaptieren das Gerede vom Konzept.
Na ja, doch nicht so neu? Alter Wein in neuen Schläuchen? Andere Vereine sind nicht nur Deppenclubs, die nichts von Konzepten verstehen (was nicht heißt, dass sich trotzdem viele deppenhaft verhalten haben). Die TSG kann es sich leisten, ein klug durchdachtes, v.a. risikofreies Spiel zu wagen, aus dem Nichts bzw. aus der Retorte im Eiltempo etwas Gigantisches zu schaffen. Also, vielleicht der Wahrheit am nächsten: ein Retortenclub. Wer bei dem Spiel zuschauen muss, ist neidisch ob der Möglichkeiten, wer mitspielen darf, zum Beispiel die Menschen in der Region, freut sich. Dort wird sich eh entscheiden, ob aus der Retorte etwas Natürliches wird. Gelingt es, im Dreieck Frankfurt-Karlsruhe-Stuttgart sich neben eines Business-/Event-Publikums eine dauerhafte Fanbasis zu schaffen, indem die Bemühungen Erfolg haben werden, die fußballerisch toten Regionen Mannheim-Heidelberg und Heilbronn anzuzapfen. Die Konzepte stehen, siehe Autobahn und öffentlicher Nahverkehr. Also verfolgen wir das Spiel mit kritischem Interesse, aber ohne Hass. Schau’n mer mal!
Wolfa schrieb am 18. Juli 2008:
Nun Hoffenheim ist aufgestiegen. Mehr als 10.000 Dauerkarten wurden bereits geordert. Bieten die Hoffenheimer den attraktiven Angriffsfußball weiterhin auch in der 1. Liga, kann sich dies sehr schnell verdoppeln. Die wirtschaftlich starke Rhein-Neckar-Region will erstklassigem Fußball. Hoffenheim bietet dies an. Tradition hin oder her. Gladbach war nach zehn jährigem Spass Fußball auch sehr schnell Tratition. Wie bemerkte der Sponsor schon mehrmals: Unsere Tradition ist die Zukunft.
alla hopp (heißt alles gesagt)
rulez schrieb am 18. September 2008:
Hoppenheim – Nein Danke! Das Chelski Deutschlands. Wir werden noch herzlich viel zu lachen haben.
Mfg jw schrieb am 22. September 2008:
Er hätte das geld lieber spenden sollen,statt seinem dorfsdeppenclub zu geben!hopp will doch nur im tv zu sehn sein,der mediengeile opa
Michi schrieb am 26. September 2008:
Ich bin begeistert von dem Projekt Hoffenheim und wünsche der Mannschaft viel Erfolg.
Was ich nicht verstehen kann ist, dass es immer irgendwelche Neider geben muss. Es ist ja nichts Neues, dass erfolgreiche Manager Geld in den Fußball stecken. Auch die Fan-Diskussion bzw. Traditions-Disk. stört mich ein wenig. Das ewige Diskutieren über die doch so wichtige aber nciht vorhandene Tradition. Natürlich wird es nicht von heut auf morgen einen festen Fanstamm geben wie ihn bereits andere Clubs haben. Ich glaube wir müssen nur ein paar Jahre warten, die heutige junge Generation mit diesem „Projekt“ Hoffenheim aufwachsen lassen, und zuschauen wie allmählich eine wahre Hoffenheimer Fankultur entstehen wird. Die besten Voraussetzung bringt die Mannschaft ja mit:
modern,jung,motoviert,
Elisabeth Roenisch schrieb am 17. Oktober 2008:
Hoffenheim ist wie die seelenlosen Programme von SAP – unglaublich erfolgreich, weil durchdacht von Anfang bis zum Ende, vom zeitsparenden maehen des Stadionrasens mittels Optimierung der Maehstrategie ueber die Zeiterfassung beim taeglichen Toilettengang der Spieler und Mitarbeiter in der Geschaeftsstelle bis hin zur bedarfsgerechten Versorgung des Fan-Kapitals mittels Event-Catering mit SAP-optimierter Lagerhaltung. Frage: Moechte ich in Hopps Welt leben? Meine Antwort: Nein!
Weitere Frage: Wie wird der gemeine Fan in Deutschland auf Dauer auf dieses „Projekt“ reagieren? Er wird fernbleiben. Aber auch dafuer hat Herr Hopp sicher eine Loesung. Und wenn man dereinst Hartz4-Empfaenger fuer einen Euro pro Stunde zwangsverpflichtet, die Stadien zu fuellen und einstudierte Schlachtgesaenge anzustimmen, dann wird sich Herr Hopp in seiner Super-Hyper-Double-Whopper-VIP-Loge fuehlen wie damals Caesar in Rom. Alles wird gespannt auf ihn blicken, und wenn sein Daumen nach oben geht, dann darf der Spieler den Elfmeter im Tor versenken. Ave Hopp! Panem et Circensis!